Perfektionismus bei Kindern: Wie Mentales Training den Druck mindern kann

Perfektionismus bei Kindern ist ein Phänomen, das in unserer leistungsorientierten Gesellschaft immer häufiger auftritt. Eltern und Lehrer erkennen oft erst spät, dass ihre Kinder unter einem enormen Druck stehen, um stets die besten Leistungen zu erbringen. In diesem Blogartikel wollen wir uns mit der Thematik des Perfektionismus bei Kindern auseinandersetzen und beleuchten, wie mentales Training eine effektive Methode sein kann, um diesen Druck zu mindern und eine gesunde Entwicklung zu fördern

Die Herausforderungen des Perfektionismus bei Kindern:

Perfektionismus bei Kindern kann vielfältige Auswirkungen auf ihre mentale Gesundheit haben. Der ständige Druck, fehlerfrei zu sein, kann zu Angstzuständen, Selbstzweifeln und einem geringen Selbstwertgefühl führen. Es ist wichtig zu verstehen, dass Perfektionismus nicht nur durch äußere Erwartungen entsteht, sondern auch durch den inneren Drang des Kindes, stets das Beste zu geben.

 

Oft fragen mich Eltern in diesem Zusammenhang, woher dieser Perfektionismus kommen kann? Meist liegt die Antwort gar nicht so weit entfernt. Die engsten Bezugspersonen, das sind meist die Eltern, können aber natürlich auch andere Personen sein, dienen den Kindern als Verhaltensspiegel. Das bedeutet, das was wir Erwachsenen vormachen, bewerten die Kinder als richtig. Wenn wir Erwachsene also unsere Fehler nicht feiern und offen damit umgehen sowie das Learning, wie wir es beim nächsten Mal anders machen, kommunizieren, wie sollen Kinder da wissen das Fehler voll okay sind?

 

Ein Beispiel: Du bist mit deinen Kindern im Auto unterwegs. Da du den Weg nicht kennst, fährst du mit Navi. Die Kinder sind ungeduldig und quengeln, was dazu führt, dass du dich nicht mehr auf das Navi konzentrierst und die kleine Straße, in die du hättest abbiegen sollen übersiehst. Du ärgerst dich.

 

Vermutlich kennen die Meisten diese Situation. Doch wie reagierst du in solchen Situationen? "Man, so ein Mist, jetzt hab ich die Straße verpasst." "Könnt ihr nicht mal kurz ruhig sein, ich muss mich hier konzentrieren." Oder sagst du gar nichts?

 

In all diesen Situationen erfahren die Kinder nicht wirklich was darüber, dass wir einen Fehler gemacht haben und was wir nun daraus gelernt haben. Sie sehen nur, dass ein Fehler scheinbar etwas ist, was es zu vermeiden gilt.

 

Doch wie geht es nun anders? Zunächst können wir die Situation benennen: "Oh, da war unsere Straße, in die wir hätten abbiegen sollen." Was für ein Gefühl löst das bei uns aus? "Das ärgert mich, dass ich vorbeigefahren bin" Welches Bedürfnis steht hinter dem Gefühl? "Ich bin gerne pünktlich". Was ist mein Learning für das nächste Mal: "das nächste Mal, mache ich den Ton von meinem Navi ganz laut, damit ich höre, wann ich abbiegen muss und werde konzentrierter Autofahren."

 

Fazit

Es ist wichtig, dass wir Erwachsenen offen und geduldig mit uns sind. Nur wenn wir mit Fehlern umgehen können, sie feiern und als etwas positives sehen, können wir Kindern helfen und dazu animieren selbst auch Fehler machen zu wollen. Dies unterstützt Kindern nicht bei der Entwicklung einer gesunden Fehlerkultur, sondern hilft auch bei der Entwicklung eines Growth Mindsets. 

 

Lese im nächsten Teil wie Mentaltraining dabei unterstützen kann den Druck des Perfektionismus zu lindern.