Wie Du dein Kind stärken kannst: Ratgeber für Eltern zum Umgang mit Selbstzweifeln bei Kindern

Ängste und Selbstzweifel bei Kindern können eine Herausforderung für Eltern darstellen und manchmal auch zur Verzweiflung führen. Kinder, die vor großen Gruppen zurückschrecken oder oft sagen "Ich kann das eh nicht", benötigen besondere Unterstützung, um ihr Selbstvertrauen zu stärken. In diesem Leitfaden erfährst du, wie du dein Kind unterstützen kannst, seine Ängste zu überwinden und seine Selbstwahrnehmung positiv zu beeinflussen.

Verständnis und Empathie als Grundstein für das Selbstvertrauen

Es ist wichtig, dass du verstehst, warum dein Kind diese Ängste hat oder an Selbstzweifeln leidet und diese ernst nimmst. Denn auch, wenn manche Kinderängste für uns Erwachsene nicht nachvollziehbar sind, sind sie für die Kinder real und fühlen sich bedrohlich an. 


Manchmal können frühere Erfahrungen oder Temperamentfaktoren eine Rolle spielen.


Höre daher zu, ohne zu urteilen, und versuche, die Welt aus den Augen deines Kindes zu sehen. Dies schafft eine sichere Umgebung, in der sich dein Kind verstanden und unterstützt fühlt.

Schrittweise an die Überwindung von Ängsten herangehen

Unterstütze dein Kind dabei, seine Ängste schrittweise zu konfrontieren. Beginne mit kleinen Herausforderungen und steigere die Schwierigkeit allmählich. 

Lass dein Kind dabei in einem sicheren Umfeld starten und wenn möglich zuerst mit Freunden oder der Familie üben. Fühlt es sich in dieser Umgebung sicher, steigere den Schwierigkeitsgrad. 

 

Positives Selbstgespräch

Ein besonders wirksames Mittel ist das positive Selbstgespräch. Das heißt sich zum Beispiel in schwierigen Situationen Mut zuzusprechen Beispiele: "Ich schaffe das!" "Ich bin in Sicherheit!" etc. 

 

 

Wie lernen Kinder das? Kinder lernen in erster Linie durch Beobachtung. Sehen sie, wie du mit schwierigen Situationen umgehst, werden sie das sehr wahrscheinlich nachmachen. 

 

Ideen für positive Gesellschaftsgespräche und Affirmationen findest du hier

Erfolge erkennen und feiern: Strategien gegen "Ich kann das nicht!"- Syndrom

Jeder Erfolg, egal wie klein er scheinen mag, sollte gefeiert werden. Dies bestärkt dein Kind darin, dass es Fähigkeiten besitzt, auf die es stolz sein kann und die es ausbauen sollte. Schaffe eine Kultur der Anerkennung, wo jedes Bemühen zählt und hebe hervor was schon gut klappt. 

 

Wichtig ist es den Fokus nicht auf die Fehler zu legen, sondern auf das was gut geklappt hat. Lass dein Kind dann Ideen entwickeln, was es anders machen kann um das Ergebnis zu verbessern.  

Rollenspiele nutzen

Kinder lieben es zu spielen. Rollenspiele können eine effektive Methode sein, um deinem Kind zu helfen, sich auf Situationen vorzubereiten, die es als beängstigend empfindet.

 

Spielt Szenarien durch, die deinem Kind schwerfallen. Tut sich dein Kind schwer damit sich von anderen abzugrenzen? Spiele das mit ihm nach, indem ihr z.B. Kindergarten spielt und eben eine solche Situation nachstellt. Auch im Geschwisterkonflikt könnt ihr diese Technik nutzen. 

 

Rollenspiele bieten generell eine hervorragende Gelegenheit, soziale Fähigkeiten in einer sicheren Umgebung zu üben. 

Zur Selbständigkeit ermutigen

Der Familienalltag ist oft hektisch und Dinge müssen schnell gehen. Dennoch kann ich dir empfehlen deinem Kind Aufgaben zu übertragen, für deren Erledigung es selbst verantwortlich ist. Dabei darf es sich auch um solche Erledigungen handeln, die dem Kind in erster Linie vielleicht Angst machen. Wichtig ist, dass diese Aufgaben altersgerecht sein sollten. 

 

Dies zeigt ihm, dass di an seine Fähigkeiten glaubst und dass es selbstständig handeln kann.

Offene Kommunikation pflegen

Sprich regelmäßig mit deinem Kind über seine Gedanken und Gefühle. Eine offene Kommunikation kann deinem Kind helfen, seine Ängste zu verbalisieren und sich nicht so isoliert mit seinen Sorgen zu fühlen.

 

Hierzu kann zum Beispiel ein Ritual beim Abendessen etabliert werden, bei dem Erlebnisse, Erfolge, Ängste etc. besprochen werden. Wichtig ist, dass dabei wirklich alle Familienmitglieder auch zu Wort kommen dürfen. 

 

Sollte dein Kind das nicht wollen, kannst du auch eine Art Sorgenbox gestalten. In diesen Kummerfresser kommen alle Ängste und Sorgen, die das Kind hat. Jeweils zum Ende einer Woche, kann dann gemeinsam mit dem Kind geschaut werden welche Ängste oder Befürchtungen eingetroffen sind. Dabei muss dein Kind nicht schreiben können. Es kann die Ängste auch aufmalen. 

Vorbild sein!

Vergiss nicht als Elternteil bist du Vorbild. Dein Kind schaut sich bei dir ab, wie du mit Herausforderungen umgehst. .

Das Wichtigste, was du tun kannst, ist, deinem Kind zu zeigen, dass es geliebt und angenommen wird, wie es ist. Dieses Fundament des Selbstwerts und der Zugehörigkeit ist der Schlüssel, um dein Kind zu stärken und ihm zu helfen, über sich hinauszuwachsen.

 

Hab Geduld und Verständnis für die Sorgen und Ängste deines Kindes egal wie unbedeutend sie für uns als Erwachsene sein mögen. 

 

Zeige deinem Kind, dass auch du Ängste hast. Zeige deinem Kind wie du damit umgehst. Wichtig ist, dass du ihm deine Strategie zeigst. Sprichst du dir eigentlich leise Mut zu, dann mache dies mein nächsten Mal laut. Warum? Dein Kind kann deine Gedanken nicht hören. Wenn du deine Strategie bei der Anwendung laut aussprichst, wird sie für dein Kind nachahmbar.